Reise an die polnische Ostseeküste, Masuren und die Baltenstaaten

 

Am 01.07.2015 geht es los

Nachdem ich meine Reisepläne nach Kuba, buchstäblich in letzter Sek., aus gesundheitlichen Gründen aufgeben mußte, habe ich spontan ein Flug nach Danzig gebucht. Ich werde einige Tage in Danzig bleiben, dann entlang der polnischen Ostseeküste, masurische Seen, in die Baltenstaaten (Estland, Letland, Litauen) bis Tallinn reisen. Neben Bus und Bahn, werden ich meine langstreckenerprobten Füße als Fortbewegungsmittel einsetzen.

„Soweit die Füße tragen“, schauma mal!

Was mich erwartet, keine Ahnung. Sicher viele neue Abenteuer, Erlebnisse, eine einzigartige Natur und Kultur. Natürlich hoffe ich auch,  vielen freundliche Menschen zu begegnen.

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Ich freue mich darauf und werde über meine Erlebnisse und Erfahrungen hier an dieser Stelle berichten.

Gerne nehme ich Euch wieder auf meine Reise mit.

Euer Franciscum

 

Gdansk (Danzig)

das ist die erste Station auf meiner Reise entlang der Ostseeküste. Einige Informationen über die größte Stadt in Nordpolen. Gdansk hat 460 000 Einwohner. Mit den Städten Sopot und Gdynia kommt dieser Ballungsraum auf ca 800 000 Einwohner. Gdansk hat eine rund 1 000 jährige Geschichte, leider auch eine sehr bewegte Verangenheit. In Gdansk begann auch mit dem Angriff auf den polnischen Stützpunkt Westerplatte durch die deutsche Wehrmacht, der zweite Weltkrieg.

Weltberühmt sind  die polnischen Restauratornen, die vorbildlich die im Krieg stark zerstörten Häuser, insbesondere in der Altstadt, wieder hergestellt haben.

Danzig, Touristen wo hin man schaut. Sie kommen aus Skandinavien, England, Italien, Deutschland. Sprachlich kommt man mit Englisch ganz gut durch. Das Leben scheint hier etwas günstiger zu sein. Die Polen Essen und Trinken gerne, überhaupt scheinen sie gerne bis tief in die Nacht zu feiern. Eben nette freundliche Menschen.

Übrigens, übernachtet habe ich im 5 Point Hostel, http://5point.pl , die Besitzerin heißt Joanna, sehr nett.

Der Besuch der Ausstellung „Wege zur Freiheit“ auf dem ehemaligen Gelände der Danziger Werft, hier in einer ergreifenden Art und Weise nachvollzogen, welche Tragödien sich damals  im Kampf um die Freiheit in den Jahren 1970 – 1981 unter der pol. Bevölkerung und der Arbeiterschaft abspielten. Wir erinnern uns noch gut an Lech Walesa, den pol. Gewerkschaftsführer und Anführer der Solidarnosc. Lech Walesa erhielt 1983 den Friedensnobelpreis.

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Am Samstag habe ich Danzig verlassen und bin mit dem Zug nach Elblag gefahren. das liegt auf meiner vorgesehenen Route Richtung Masuren. In Elblag angekommen, suchte ich mit eher  bescheidenem Erfolg nach einem Hotel. Teilweise zu teuer, teilweise einfach nur schlecht. Ich war dann genug herumgelaufen und habe das „2′ beste “ Hotel genommen,  aber es war einfach nur schlecht. Aus Frust, über meine Hotelwahl, habe ich mir dann aber wirklich gutes Abendessen gegönnt. Übrigens, wenn man nicht gerade den stärksten Touristenstömen folgt, kann man in Polen richtig gut und günstig essen. Z.B. das Grundnahrungsmittel 1 Bier, kostet gerade mal € 2,00 0,5l. Ein Abendessen mit allem drum und dran etwa € 8 – 12.

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Elblag

 

Heute ist der 05.07., um rechtzeitig noch an eine Karte für eine Schiffsreise auf dem „oberländischen Kanal“ zu bekommen, bin ich schon früh 7:00 Uhr zum Büro der Schiffartsgesellschaft gegangen. Es hatte geheißen, Karte aussichtslos und siehe da, ich habe Glück gehabt und doch noch eine bekommen. Der oberländische Kanal ist ein Baudenkmal der hydrographischen Kunst. Bei dieser Schiffsreise überwindet das Schiff in 5 Schleusen über Seilzug und Schienen einen Höhenunterschied von 100 m. Die ganze Schifffahrt dauert etwa 4 h. .Unterwegs gibt es natürlich sehr viel fast unberührte Natur, Vogelparadies zu sehen. ein besonderes Erlebnis.

 

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Nachdem mir jemand den Tipp gegeben hat, auf dem Campingplatz in Elblag können man auch Übernachten, bin dort hingelaufen und habe nach einem Zimmer gefragt. Ich war überrascht, das angebotene Zimmer war wirklich OK. Am Montagmorgen ca 2 km zum Bahnhof und dann mit dem Zug nach Gizycko. Ich werde es nie lernen, diese Orte  bzw. die pol. Sprache richtig auszusprechen. Wenn man in einem fremden Land ist, braucht man Informationen, wie alles so läuft z.B. Züge, Bus, Übernachtung ect. Zufällig habe ich jemand am Bahnhof getroffen, der mir einige hilfreiche Tipp’s geben konnte. So hatte ich dann auch über das Touristenbüro schnell ein sehr günstiges Zimmer. Habe mir dann noch die Stadt und das riesige Hafengelände angeschaut. Mein Schiff am nächsten Tag geht hier weg.

Das Schiff nach Mikolajki geht um 9:00, die Fahrt dauert 3:30 h, eine schöne Fahrt, schönes Wetter, schöne Landschaft, etwas windig, für die vielen Segler ideal. Mikolayki in dem Städtchen steige ich aus. man traut den Augen nicht, was geht denn hier ab. Großer Seglerhafen, Jachthafen, riesege Hotels, eines davon 1200 Betten, eingerahmt von unzähligen Restaurants, Verkaufsbuden, Marktständen, Spielautomaten ect., von jedem etwas, blos nicht gescheites. Ich war schockiert und beschloß, am nächsten Tag sofort wieder abzureisen

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Am 08.07.2015 mit dem Bus wieder zurück nach Giyzcko, ein Hotel gesucht und mir einen Plan für die nächsten Tage zurechtgelegt. Im Hotel lag ein Prospekt/Reiseangebot für den nächsten Tag aus. Die Eintagesreise mit dem Bus sollte früh morgens um 4:00 Uhr beginnen und mit ein paar Sehenswürdigkeiten direkt nach Vilnius führen. Das ganze sollte Sloty 120 kosten. Ein Spottpreis. Ich meldete mich an, doch kam am Spätnachmittag ein Anruf des Veranstalters, die Reise wurde wegen zu geringer Beteiligung abgesagt, Schade.

Ein neuer Plan mußte her, ich fuhr dann am 09.07. mit dem Bus nach Suwalki/Pol. dieser Ort soll auch Knotenpunkt für den internationale Busverkehr (Ost/West und umgekehrt) sein. Am Busbahnhof angekommen, holte ich mir Informationen über diese Fernbusse ein. Gerade als ich im Informationsbüro  11:30 Uhr war, deutete die Dame auf das Fenster und einen vorbeifahrenden Bus, mit der Bemerkung  das ist er, leider zu spät!!!  Ja toll, der nächste  Bus, in der Nacht um 01,15 Uhr,  soll ich so lange auf der Straße herumstehen? Ich entschloß mich mit einem örtl. Bus noch näher an die litauische Grenze heranzufahren, der Ort hieß Seiny, um dort zu Übernachten. Ich dachte mir, es mußte doch einen kleinen Grenzverkehr oder so ähnlich geben. Ich übernachtete in Seiny in einem netten kleinen Hotel. Am Abend kam dann noch ein Bus mit Bauern, deftiges Essen und Polka waren angesagt. Bei mir ging es mehr darum, wie geht es am nächsten Tag weiter. Die Informationen, die ich von Ortskundigen hatte, waren eher negativ, kein Busverkehr kein garnichts, einfach am A….  der Welt.

Am Morgen des 10.07. ich war guten Mutes, auch 20-30 km zufuß bis zur nächsten Anbindung an eine Hauptverkehrsstraße laufen zu können. So lief ich und lief ich auf einer sehr schlechten Straße, kaum Verkehr, in einer gottverlassenen Gegend. Das Ziel wäre  Druskininkai (eine bekannte Bäderstadt) in Süden Litauens gewesen.  Das ist auch nicht weit zur Grenze  Weißrusslands. Nach ca 3,5 h Laufzeit, fragte ich Bauarbeiter auf der Straße nach dem Weg. Die zeigten mir die angebliche richtige Laufrichtung. Nach ca 4 h Laufzeit kam mir alles ein bischen so vor, als wäre ich in diese Gegend schon einmal gewesen. Nicht etwa in meinem Vorleben, nein real am gleichen Tag und ca 1 h nachdem ich am Morgen losgelaufen waren. Ich konnte es nicht fassen, ich war tatsächlich irgenwie im Kreis gelaufen. Ziemlich ernüchtert und frustriert, lief ich auf die Kreuzung zu, an der ich nach meiner Karte das erste mal abgebogen war. Ein Volvo mit pol. Kennzeichen hielt an und fragte ausgerechnet mich nach dem Weg nach Litauen/Vilnius. ich dachte mir, jetzt mußt du die Gunst der Stunde nutzen und fragen, ob ich nicht wenigstens ein Stück weit mitfahren könnte. Das Auto war wirklich picke packe voll, 3 Personen und eine Menge Gepäck. Ich sah ein, daß das nicht geht. Das Auto fuhr erst ein Stück weiter und hielt dann wieder an. Die Leute stiegen aus, packten ein bischen um und baten mich einzusteigen. Ich war überglücklich über diesen Akt der chritl. Nächstenliebe. Es war höchste Zeit, das mit dem Laufen wäre nicht mehr lange gutgegangen. Meine Wadenmuskulatur fing an sich zu verhärten, mit der Tendenz zum Wadenkramp

Rafal und Mutter sowie Freundin von Rafal Pauline

Rafal und Mutter sowie Freundin Pauline

Vielen, vielen Dank an Euch ?

Nach Vilnius waren es noch 160 km, unterwegs machten wir in Traku (bekannte historische Inselfestung) noch eine Besichtigung. Gegen 18:00 Uhr erreichten wir Vilnius. das Hotel hatte ich vorab gebucht. Per Mail hatte ich noch ein Treffen mit Rasa und Linita vereinbart. 2 Pilgerinen aus Vilnius die ich 2009 auf meinem ersten Camino nach Santiagio de Compostela getroffen habe. Ob Sie wohl kommen, wir hatten uns an der Kathetrale verabredet. Ja Sie kamen tatsächlich. Die Freude war groß aber leider nicht viel Zeit, trotzdem es war schön daß man sich getroffen hat.  Ein erlebnisreicher Tag, ich suchte mein Hotel in der Innenstadt von Vilnius, sehr schön. todmüde war ich, ein erlebnisreichen Tag ging zu Ende,  nur noch schlafen.

Am 11/12.07. Besichtigungstour in Vilnius

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Am 13.07. war meine Weiterreise nach Tallin mit einem Fernbuss (Lux) geplant. Dann kam es so, daß Rafal mich ansprach, ob ich nicht mitfahren wolle. Er und seine Familie seien auf dem Weg nach Helsinki zu einer Hochzeit und wenn ich möchte, könne ich gerne mitfahren. Mein Gott, das waren so 700 km und diese Angebot. Ich war sprachlos und gerührt, mußte die Familie sich im Platz doch etwas einschränken. Natürlich nahm ich das Angebot an und so fuhren wir in ca 14 Stunden nach Tallinn. Rafal hatte seine Familie  privat untergebracht, ich erlebte um ca 12 Uhr nachts noch eine unangenehme Überraschung, als ich das im Oldhous Hostel gebuchte Zimmer belegen wollte. Das Mädchen an der Reception erklärte mir, mein Name stünde nicht im System. Ich zeigte Ihr meine Buchung, worauf Sie meinte, ein Fehler im System. Das half mir natürlich wenig, so versuchte ich ein anderes Hostel zu finden. Tallinn ist voll mit Touristen, nur Absagen, bis ich schließlich im Unided Backpackers noch etwas fand.

Tallinn, ja eine wunderschöne Stadt, insbesondere beeindruckt die historisch Architektur der Altstadt. Man legt großen wert auf Tradition. In der Altstadt an jeder Ecke  Menschen mit historischer Kleidung. Ein bischen Show muß halt auch sein und wenn es dem Geschäft gut tut, warum nicht. Übrigens, Tallinns komplette Altstadt Vanallin  ist UNESCO Weltkulturerbe. Für wahr, das ist ein hohe Ehrung und Auszeichnung.

Morgen geht es weiter nach Riga Lettland

Nachfolgend einige Bilder

 

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Es war der 16.07.  ich hatte mir ein Ticket bei Lux Express Estonia (International tätiges Busunternehmen) mit gut ausgestatteten Fernbussen einschl. WIFI an Bord) geholt und hatte mich auf den Weg nach Riga (Hauptstadt von Lettland gemacht). das sind etwa 320 km, reine Fahrzeit ca 4 h. unterwegs nichts aufregendes, alles topfeben, die Straßen wie mit dem Lineal gezogen, immer geradeaus. Heideland, Getreidefelder, riesige Wälder. Dörfer, Siedlungen meist in Baumbestände integriert. Ab und zu konnte man das Meer sehen. Eigenartiger Weise bin ich mit Menschen hier in den Baltenstaaten kaum ins Gespräch gekommen. Warum das so ist, dafür habe ich im Moment keine plausible Erklärung. Die jungen Menschen sprechen meist gut Englisch, die Älteren weniger. Ein starken sozialer und  auch Bildungsunterschied ist bei dem oft hohem russischen Bevölkerungsanteil in den Baltenstaaten festzustellen.

Nach meiner Ankunft in Riga, machte ich mich auf den Weg in das online gebuchte Hostel. Das Alta-Hostel lag direkt hinter den Markthallen inmitten eines Straßenmarktes. Da ging es richtig zu, Gemüse, Obst, sonstige Waren. alles was das Herz begehrt. Irgendwie hatte ich in diese Umgebung kein gutes Gefühl. An der Reception holte ich den Zimmerschlüssel, zu meinem Erstaunen, alles sauber, Dusche, Föhn ect. und vor allem, ein Zimmer für mich alleine. Für 3 Tage habe ich gebucht, das macht € 60, da kann man nicht meckern. 

Frisch machen und ab zur Besichtigung der bekannten Altstadt von Riga. Leider, das Wetter nicht so schön, immer wieder kräftige Schauer, man mußte sich schnell in Sicherheit bringen.

Ich hatte ausführlich Zeit, mir Rigas Altstadt, die wunderschönen Parks und einige Museen anzusehen. Insbesondere auch das „Lettische Okupationsmuseum“, Das ganze Ausmaß des teuflischen Hitler-Stalin Packtes (1940) und die damit verbundene territoriale Aufteilung, brachte den Menschen in den baltischen Staaten Leid und Elend. Alleine Lettland verlor in Folge der Okkupation und des 2’ten Weltkrieges rund 1 Drittel seiner Einwohner durch den Holocaust, duch politische Morde, Kriegsdienst unter unmenschlichen Bedingungen im Gulag und oin Nazikonzentrationlagern ihr Leben. Eine verheerende Bilanz dieses Krieges.

Erst 1991 wurde Lettland wieder ein unabhängiger Staat.

Was mir bei den Menschen im Baltikum auffiel. Sie sind Fremden gegenüber sehr reserviert, ja fast distanziert. Eine Einheimische, die ich auf meine Beobachtungen hin ansprach meinte, Ja das stimme, es dauert eben etwas länger bis man Vertrauen aufbaut. Wobei es bei Touristen in erster Linie um das Geld geht, das die liegen lassen. Wohl weniger geht es wirklich um Vertrauen. Als Gast möchte man nur freundlich und anständig behandelt werden.

Nachfolgend einige Bilder

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19.07.2015 Nächtliche Busreise (Ecoline) von Riga nach Warschau, das dauert etwa 11 h, na ja angenehm ist etwas anderes. Nach der Ankunft in Warschau, die Frage erstmal wo hin? Ein Cafe auf dem  riesigen, super modernen Bahnhofsgelände hatte bereits offen. Erst mal sondieren, das wichtigst war, eine Karte von Warschau zu bekommen. Da mußte ich noch bis 8:00 uhr warten, bis die Touristinformation aufmachte. Normaler Weise macht man das heute mit Goggle-map, aber dazu hätte ich eine Simcard (Tablet) für Polen gebraucht. Hatte ich nicht, und deshalb ging das auch so.

Mein Hostel Patchwork Design Hostel lag sehr zentral, mitten in der Altstadt, umgeben von Biergärten, Cafes, Restaurants ect., was will man mehr. Alles sehr sauber, ich hatte noch einen Chinesen aus Peking auf dem Zimmer. Er hat mir erzählt, er wolle Priester werden.

Am nächsten Tag habe ich dann gleich an einer Free Walking Tour durch die Altstadt von Warschau teilgenommen. Einzelheiten s. Warschau-Link.

Mein lezter Tag in Warschau, man kommt nicht umhin sich auch der leidvollen Geschichte zwischen Deutschland und Polen zu stellen. Insbesondere welches unvorstellbare Leid Hitler/Deutschland  in den Kriegsjahren zwischen 1940 -1944 dem pol. Volk angetan hat. Ich habe an einer „Free Walking Tour“ (ca 60 Touristen) „Jewish Warschau“ teilgenommen. Es ging um die Juden in Warschau und hier inbesondere um das „Warschauer Ghetto“. Das Ghetto umfaßte etwa ein Gebiet von 3 Quadratkilometer, in dem vor dem Krieg überwiegend (300 000) Juden lebten. Systemmatisch wurden die Juden hier wie Vieh zusammengepfercht, Zwangsarbeit, Repressalien, Erschießungen und der Abtransport in Wagons über  den „Umschlagplatz“ zur Gaskammer nach Auschwitz. 

Das Ghetto wurde von den Nazis erbodengleich gemacht. Was daran erinnert sind Mahmale, hystorische Berichte, Bilder und Dokumente, sowie Informationen von Zeitzeugen die das Ghetto überlebten. 

Ich muß sagen, daß ich nach dem Rundgang ziemlich depremiert war. Die authetischen Berichte und die Schilderungen von Einzelschicksalen unseres Guids, machten mich wegen der Grausamkeit, Brutalität und Menschenverachtung mit der die Nazi-Schergen vorgingen, fassungslos. Ich war froh, daß mich keiner nach meiner Nationalität fragte und ich war in diesem Moment auch nicht Stolz Deutscher zu sein. 

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23.07. ich hatte mir bei der PKP (Polnische Bahn) ein Intercity-Ticket 1 Kl gekauft und war ziemlich streßfrei und komfortabel in 3 h nach Krakau gereist. Also, in Polen, das muß ich sagen, ist das Reisen mit Bus oder Bahn (wenn man nicht gerade im Nahverkehr unterwegs ist) recht angenehm. Überrascht haben mich die modernen Bahnhöfe und der hohe Standard des Schienennetzes. Da hat man richtig Geld in die Hand genommen. 

Mein Hostel hatte ich gebucht, nicht besonderes, aber Ok. Ich besorgte mir einen Stadtplan und lief dann gleich zum zentalen Marktplatz. Man kann es sich nicht vorstellen, Touristen soweit das Auge reicht. Nicht umsonst, zählt Krakau, neben Prag und Budapest zu den beliebtesten Städten.

Übrigens, um diese fast touristenfreien Bilder machen zu können, mußte ich um 6:00 Uhr aufstehen. Alles hat seinen Preis.

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Besuch der Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau. Ich habe lange mit mir gerungen, diese Orte des Schreckens zu besuchen.  Habe mich dann entschieden, es doch zu tun. Klar, man wußte einiges über den Holocousth und was in den Konzentrationslagern unter Hitler und seinem Naziregim grauenhaftes passierte. Doch was ich dort, in den heute als Museum geführten Lagern gesehen habe, übersteigt jegliches Vorstellungsvermögen. Ich möchte nur einige Bilder online stellen. Weitere angefertigte Bilder wirken so menschenverachtend, brutal und wiederwärtig, daß ich sie den Lesern meines Blogs nicht zumuten möchte. Unter dem Eindruck des gesehenen und gehörten, ging es mir nach dem Besuch richtig schlecht. Wie gesagt, die Vernichtungsmaschine der Nazis war bis ins Detail geplant und übersteigt jegliches menschliches Vorstellungsvermögen.

Ich gebe hier nur die Inschrift des Gedenkstensteins am Mahnmal  Birkenau wieder. Worte, die die Menscheit aufrütteln soll, daß so etwas grauenhaftes nie wieder passiert.

Dieser Ort sei allerzeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis etwa eineinhalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas“.

Auschwitz – Birkenau 1940 – 1945

 

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Am  26.07.  habe ich mich wieder in Richtung Danzig, dem Ausgangspunkt meiner Reise,  auf den Weg gemacht.  Da ich zeitlich noch etwas Luft habe, mein Rückflug war für den 31.07. terminiert, habe ich nochmal  in  Warschau  2 Tage Zwischenstation gemacht. Warschau bietet wirklich unglaublich viel. Ich glaube man könnte in dieser Stadt Wochen verbringen und  hätte immer noch nicht alles gesehen. Um einige Sehenswürdigkeiten zu nennen, Denkmal des Warschauer Aufstands, Denkmal der Warschauer Meerjungfrau, Denkmal des kleinen Auständischen, UNESCO-Tafel, Warschau ist seit 1980 in die Welterbeliste eingetragen worden, das Marie Curie  Museum, das Königschloß usw., also man könnte noch beliebig lange fortfahren, um aufzuzählen was man noch alles unbedingt gesehen haben muß.

Ich habe einiges von Warschau gesehen, aber natürlich noch lange nicht alles.     Warschau  ist Super !!!

Zurück nach Danzig 28.07.   mit dem  Premium Intercity (Alstom aus der Schweiz), ein sehr angenemhes und schnelles Reisen. 3 Tage verbringe ich nochmal  in Danzig. In diesen Wochen findet hier gerade ein riesiger Markt statt. Hauptsache Essen und Trinken, das geht immer. Ansonsten sehr viel Schmuck ,Bernstein, den findet man hier an der Ostseeküste. Man muß schon genau hinsehen, es ist sehr viel Schrott dabei. Einige haben mir gesagt, Sopot das Seebad  (Schiki, Miki), das sei toll, das muß man gesehen   haben.   Bin mit dem   Zug hingefahren, meine Begeisterung  hielt sich in Grenzen.

Was ich noch unbedingt sehen wollte und man auch gesehen haben muß, ist Malbork ( Marienburg) und die gröẞte und mächtigste Burganlage  Europas. Also bin ich mit dem Regionalzug nach Malbrok gefahren. Beim Ausstieg aus dem Zug schon leichter Regen. Vom Bhf. zur Marienburg läuft man etwa eine halbe Stunde. Diese Marienburg ist eine gewaltige Festung, die Schlossanlage nimmt 21 ha ein) mit deren Bau wurde in den siebzigern des 13 Jh. begonnen. Schon früh war die Marienburg Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens. Marienburg war somit auch Hauptstadt des Ordensstaates der Brüder vom Haus St.Mariens in Jerusalem. In dieser Zeit auch als eine Art europäisches Zentrum, diplomatisch, wirtschaftlich und auch  religiös. Alles was in der Zeit des Rittertums Rang und Namen hatte, kam nach Preusen und in die Marienburg. Die Burg hatte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder andere Hausherren, 1945 erlitt sie in den letzten Tagen des 2’ten Weltkrieges starke Zerstörungen. Die Burg wurde aus den Ruinen wieder aufgebaut, auch heute noch erfolgen immer wieder in Teilabschnitten Restaurierungen der Burganlagen. Die Marienburg gilt als das größte von Menschenhand erbaute Backsteinbauwerk. Im Jahre 1997 wurde die Marienburg in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen.

Die Führung mit Audioguide durch die Marienburg dauert ca 3 h. Man hat das Gefühl, auch dann noch nicht alles gesehen zu haben. Der Besucherandrang ist riesengroß, Busse, Gruppen, private Besucher. Auf jeden Fall etwas besonderes, eine Burganlage dieses Ausmaßes bekommt man sicher nicht mehr zu sehen.

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Es war der 31.07.2015, ich war am Ende meiner großartigen Reise durch Polen und die Baltenstaaten angekommen. Viele neue Eindrücke aus Ländern die man unerklärlicher Weise nicht so auf dem Bildschirm hat. Insbesondere Polen, mit noch zum Teil unberührten Landschaften, großartigen Städten und freundlichen Menschen, hat es mir angetan. Etwas traurig ja, muß ich zugeben, die Zeit ist so schnell vergangen. Andererseits aber auch Freude, daß es wieder nachhause geht. Gedansk, auf dem Weg zum Flughafen „Lech Walessa“, das Wetter paßt sich meiner Stimmung an, es regnet in Strömen. Der Flug von Gdansk nach Stuttgart mit Lufthansa alles Bestens. Die Anbindung mit dem Zug Richtung Bodensee ist ein kleines Drama. nachts um 1:00 Uhr war ich endlich Zuhause.

Ich danke allen die mich bei meinem Vorhaben, auf diese Reise zu gehen, unterstützt haben. Danke auch an alle die mich virtuell begleitet und Kommentare geschrieben haben.

Euer

Franciscum

 

 

 

 

Ein Gedanke zu „Reise an die polnische Ostseeküste, Masuren und die Baltenstaaten

  1. Nina

    Lieber Wanderer,
    das hört sich sehr abenteuerlich an. Fuer mich wäre das allerdings gar nichts.
    Weiterhin einen guten Weg und viele freundliche und hilfsbereite Menschen, die es zum Glück
    überall auf der Welt gibt…..

    Antworten

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